Panne beim Porsche
Die Sonne lacht, der Himmel ist blau, der Vormittag zur freien Verfügung: Kinder, lasst uns doch eine Fahrt ins Blaue machen. Drei S-Bahn-Stationen weiter wartet schon der Porsche, nein, ganz viele Porsches auf uns. Allerdings nicht in freier Wildbahn, sondern brav eingekachelt im hierzuländle doch sehr gehypten Werksmuseum (schließlich steht ja noch das Stuttgart im Wappen, da muss man ja stolz drauf sein, bevor die Wolfsburger Heuschrecke das Rössle im selben vertilgt).
Edles Loungeambiente im Kassenbereich, dezent der Hinweis: Erwachsene acht Eurone, Kinder ohne Führerschein sind frei. Hoppla, denkt man sich, da muss ja jetzt weissderwunderwas kommen. Nach ewiger Rolltreppenfahrt steht man dann vor Ferrys ersten. Schon bald vor dem 917er-Biestern. Ein wenig 356 hier, viel 911 da. Nach zehn Minuten erspäht man bereits Opas ersten. Den Porsche Diesel Standard als stilvoller Abschluss im Peak des Areals. Dahinter die ewig lange Rolltreppe downstairs. Hoppala denkt der Papa, das ist ja mal überschauba…
Lassen wir doch die Kinder einfach noch über die Porsche-Plaza unterm Freischwingerdach springen. Und siehe da: entdecken sie doch glatt einen plätzschernden Wasserfall auf der schiefen Ebene unterhalb des dort parkierenden Panameras. Der Vater lässt sie patschen und lässt sich auf einen Beton-Sims nieder. Keine Minute später steht ein schwarzberockter Officer, Typ Kampflesbe vor mir und schwingt den Schlagstock: „Würden Sie bitte aufstehen?“ – „Ähh, ja, warum bitte?“ – „Man darf hier nicht sitzen!“ So gesehen haben sich die Zeiten nicht geändert. Denn schon Opa wusste vor Jahrzehnten: Der Porsche hat nix bequemes zum Sitzen!